Klappentext: “Unser Gehirn ist für ein Leben als Jäger und Sammler optimiert. Heute leben wir in einer radikal anderen Welt. Das führt zu systematischen Denkfehlern – die verheerend sein können für Ihre Geld, Ihre Karriere, Ihr Glück. Wer weiß, wie leicht man sich irren kann, ist besser gewappnet: Rolf Dobelli nimmt die tückischsten ‘Denkfallen’ unter die Lupe, in die wir immer wieder tappen. Und so erfahren wir, warum wir unser eigenes Wissen systematisch überschätzen (und andere für dümmer halten, als sie sind), warum etwas nicht deshalb richtiger wird, weil Millionen von Menschen es für richtig halten, warum wir Theorien nachhängen, selbst wenn sie nachweislich falsch sind.”

Rolf Dobelli beschreibt in seinem Werk “Die Kunst des klaren Denkens” 52 klassische Denkfehler, die man – wie dies der Untertitel des Buches so schön formuliert – besser anderen überlassen sollte. Diese Fehlerliste war ursprünglich eine ausschließlich zu privaten Zwecken angelegte, auf Lebenserfahrung basierende Sammlung des Autors. Auf Anregung seines Umfeldes hin entschied er sich diese Liste öffentlich zugänglich zu machen. Die Texte Dobellis erschienen zunächst im Rahmen einer Beitragsserie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in der Schweizer Sonntagszeitung. Erst 2011 wurde aus den einzelnen Beiträgen das vorliegende Buch.

Meines Erachtens ist das Buch Dobellis nicht nur für Risikomanager und Strategen aller Spielarten, sondern für jedermann und natürlich auch jederfrau ein absolutes “must have”! Die von ihm präsentierte Liste ist zwar inhaltlich kein Novum (siehe Cialdini, Frey & Frey, David McRaney et al.), in der von Dobelli aufbereiteten Form aber dennoch einzigartig. Die Beschreibung der einzelnen Denkfehler wurde äußerst knapp gehalten; man beachte, dass das Buch über ein sehr kleines Format verfügt, zahlreiche Bilder enthält und insgesamt auf nur 246 Seiten kommt. Dennoch wurde allen Punkten ausreichend viele Beispiele und Anekdoten gewidmet. Es ist daher umso erstaunlicher, dass er trotz der knappen Art, in vollkommen ausreichender Form, auf wissenschaftliche Literatur und Quellen verweist (Siehe Literaturverzeichnis ab S. 233).

Allerdings fühle ich mich gerade bei diesem Werk dazu genötigt, das sprichwörtliche Nörgeln auf hohem Niveau zu betreiben. Die von Dobelli verwendeten Anglizismen sind mir persönlich ein wahrer Graus. Er versucht dies mit der Argumentation, es gäbe keine hinlängliche Übersetzung, zu rechtfertigen. Dies ist jedoch schlichtweg nicht wahr. Alle diese Phänomene verfügen über deutsche Pendants.

Fazit: ich kann dieses Buch einfach jedem empfehlen! Es sei allerdings auch ausgefuchsten Kommunikationsexperten ans Herz gelegt, da die Zusammenstellung Dobellis äußerst gelungen ist und die uns hier präsentierte Liste tatsächlich als eine Art Auflistung bzw. Aufzählung für den täglichen Gebrauch dienen kann.